[E 1]
Die Abgrenzung zu nicht wahrheitsfähigen Sätzen bzw. Wortgefügen, die in De interpretatione nicht Thema sind, wird ausdrücklich auch in den Vorreden zu KI und KII vorgenommen; vgl. folgende Ausschnitte aus dem KI:
sed quoniam verba nominaque interpretationes sunt, oratio quoque omnis quae ex significantibus per se praedicamentis iungitur interpretatio nuncupatur, et sunt plurimae interpretationes, inter quas quoque est oratio, in qua verum falsumve inveniri potest, id est enuntiativa, de qua hoc libro tractandum est.
(Meiser I 32,27-33,6)
Aber da Verben und Nomen Interpretationen sind, wird auch eine jede Rede, die aus von sich aus bedeutenden Prädikamenten [bzw. Kategorien] gefügt wird, eine Interpretation genannt, und es gibt mehrere Interpretationen, unter denen sich auch die[jenige] Rede befindet, in der Wahr oder Falsch befunden werden kann, das heißt die aussagende, von der in diesem Buch zu verhandeln ist.
nec hoc nos turbet, quod sunt quaedam interpretationes, de quibus in hoc libro non tractet. (Meiser I 33,21-23)
Und es soll uns nicht stören, daß es gewisse Interpretationen gibt, von denen er in diesem Buch nicht handelt.
Die zuletzt zitierte Bemerkung steht im Zusammenhang mit der Rechfertigung des recht allgemein gehaltenen Titels; vgl. den Kommentar dazu.