Oliver Huck
Letzte Aktualisierung: 2004-06-02
Postdoc-Projekt

Neubewertung der Überlieferung von Musik und Dichtung der weltlichen Vokalmusik des Trecento als Grundlage für eine Neuedition

In den letzten Jahren haben sich Quellenlage und -bewertung der Musik des italienischen Trecento grundlegend geändert. Die neuaufgefundenen Handschriften (Florenz, Bibl. Laurenziana San Lorenzo 2211 und Turin, Bibl. Nazionale Universitaria T.III.2), zusätzliche Blätter des Lucca-Codex sowie mehrere Fragmente sowie die aus den kodikologischen Untersuchungen der Hauptquellen durch John Nádas bzw. aus der Diskussion um das Manuskript Lo gewonnenen Erkenntnisse über Schreiber und ihre redaktionellen Eingriffe in den Notentext führen zu einer gegenüber den Editionen von Pirrotta, Marrocco und Schrade grundlegend anderen Quellenlage.

Das Projekt zielt darauf ab, anhand der breit überlieferten Kompositionen das Verhältnis der Quellen für Teilrepertoirs, insbesondere der Werke von Giovanni da Firenze, Jacopo da Bologna und Francesco Landini, detailliert zu erschließen und ein Editionskonzept zu entwickeln, das sowohl die originale Notationsform als auch eine Übertragung bietet und durch die graphische Einbindung der Varianten alle Fassungen einer Komposition erschließt. Für die Bewertung der Überlieferung, die die Frage nach der mündlichen bzw. schriftlichen Tradierung der Musik des Trecento aufwirft, werden dabei insbesondere auch die Fragmente und jene Handschriften, die nur die Dichtung überliefern, herangezogen.
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