Dissertation deutsch
Stand: 02.06.2004

Wirkungsästhetische Strategien im französischen Feuilletonroman am Beispiel von Eugène Scribe 

In meiner Dissertation über Eugène Scribe (1791-1861) in seiner Eigenschaft als Feuilletonromancier möchte ich ein langjähriges "Stiefkind" der Romanistik in seiner ganzen Vielseitigkeit präsentieren. Bereits zu Lebzeiten aufgrund seiner großen Produktivität in literarischen Kreisen eine umstrittene Persönlichkeit, wird Scribe in der Forschung marginalisiert oder mit dem Etikett des auteur-charpentier versehen und nicht weiter beachtet. Die Rezeption von Scribes Werk beschränkt sich unter anderem auf sein Erfolgsstück Le verre d'eau (1840) und auf seine Libretti. Scribe trat jedoch nicht nur als Dramatiker und Librettist in Erscheinung, sondern er entwarf auch Ballettszenarios und Feuilletonromane. Scribes Wirken als Feuilletonautor wird im Kontext seines gesamten Schaffensspektrums betrachtet. Unter dem zentralen Aspekt der Wirkungsästhetik untersuche ich die Position Scribes innerhalb des literarischen Systems des 19. Jahrhunderts: es gilt, die Kontinuität von vor allem strukturalen (neben motivgeschichtlichen) Elementen aus seinem dramatischen Schaffen in seinen Romanen zu veranschaulichen. Anhand von Scribes Manuskripten werden die ungeahnten Entfaltungsmöglichkeiten der extrem an wirkungsästhetischen Gesichtspunkten ausgerichteten "Subgattung" des Feuilletonromans mittels einer exemplarischen Analyse beleuchtet.

 
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Naoka Iki