Dissertation deutsch
Stand: 2007-05-09

Vom Schreiben zum Erzählen. Eine textgenetische Studie zu Theodor Fontanes L`Adultera 

Wie entsteht poetische Fiktionalität? Die Studie über Theodor Fontanes L'Adultera beschäftigt sich mit dieser Fragestellung, indem sie nicht das Textualisierungsergebnis, sondern vielmehr die Rekonstruktion des Textualisierungsprozesses auf der Grundlage der umfangreichen handschriftlichen Überlieferung in den Mittelpunkt stellt. Mit Hilfe der textgenetischen Analyse wird der Schreibprozeß von den außerliterarischen Anregungen bis zur ersten Buchausgabe nachvollzogen. Es wird gezeigt, wie sich aus den vielfältigen Schreibprozessen - Sammeln, Konzipieren, Entwerfen, Aufschreiben, Abschreiben, Überschreiben und Revidieren - allmählich die Erzählprozesse herausbilden: die Konstitution der Erzähler- und Figurenebene sowie der Aufbau mehrdeutiger Sinnschichten. Die äußere Entstehungsgeschichte, Fontanes Arbeitsweise und die Genese der Romanstruktur, des Romantitels und des Kapitels "Unter Palmen" stehen im Zentrum der Arbeit. Nach einer kritischen Auseinandersetzung mit den Editionsprinzipien der großen Fontane-Ausgaben folgt im zweiten Teil eine textgenetische Dokumentation der zugrundegelegten Handschriften.

Rezensionen:

Manfred Horlitz in Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft 52 (2003), S. 149-151

Paul Kahl in Zeitschrift für Germanistik 18 (2003), S. 711 f.

Rüdiger Nutt-Kofoth in editio 17 (2003), S. 229-234). [Zus. mit Annette Steinichs Dissertation Franz Kafkas Oktavhefte. Ein Schreibprozeß als "System des Teilbaus"]

John Osborne in MLR 99,3 (2004)

Karlheinz Rossbacher in Fontane Blätter 76 (2003), S. 111-113.

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